Liberia 2020 – Krankenstationen

Liberia 2020 – Kpon Ma

Liberia 2020: Der Erste Vorsitzende des Vereins „Help Liberia-Kpon Ma e.V.”, Thomas Böhner, befand sich vom 12.02. – 01.04.2020 auf einer Projektreise in Liberia.

Thomas Böhner gründete den Hilfsverein, um das Land nach dem Bürgerkrieg mit einfacher Basismedizin zu versorgen. Der Krankenpfleger kam 2005 mit der „Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte e. V.” nach Liberia und lernte dort seine Frau kennen.

Der Name des Vereins leitet sich ab von „Kpon Ma Te“, was übersetzt bedeutet „Hilf mir!“ Weitere Information finden sich auf der Webseite des Vereins: http://help-liberia.com/

Zusammengefasster Bericht und Bilder seiner Liberia-Reise 2020

„Wir hatten durch unsere jahrelangen Beziehungen das Glück, ein Diesel-Fahrzeug chartern zu können. So fuhren wir nach wenigen Tagen Aufenthalt in der Hauptstadt baldigst nach Bong Mines, wo ja der Mittelpunkt unserer Arbeit ist. Doch der erste Besuch musste unserem langjährigen Medikamenten-Lieferanten gelten, der indischen Familie Gupta, welche die Groß-Apotheke „B-Kay“ betreibt. Seit nunmehr 15 Jahren arbeiten wir äußerst vertrauensvoll zusammen. Doch erreichen uns in Deutschland immer wieder Anfragen, ob denn auch wirklich die Wirkstoffe in den Arzneien drin sind, wie sie in der Konzentration sein sollen.

Zuverlässige Groß-Apotheke „B-Kay“

Gerade, als wir zur Bezahlung unserer Rechnung im Büro unseres Partners waren, befand sich auch eine Abordnung der LMHRA dort. Das ist eine Behörde, die genau diese Aufgabe hat, zu vermeiden, dass gefälschte Medikamente im Land in Umlauf kommen. Die anwesenden Beamten konnten uns bestätigen, dass bei all ihren regelmäßigen Kontrollen in dieser Apotheke es die ganzen Jahre nie zu Beanstandungen gekommen war. Zusätzlich zeigte uns der Leiter der Apotheke Dokumente der Qualitätskontrollen von Laboren, welche die Ingredienzien der Medikamente testen.
Unser Vertrauen in unseren langjährigen medizinischen Partner war also mehr als bestätigt. Dies hat uns auch bewogen, erst mal von einer zukünftigen Kooperation mit der Organisation CHAL abzusehen. Sie beziehen die Medikamente aus den Niederlanden, was meist höhere Preise sind und zudem nicht die liberianische Wirtschaft fördert.

Partner-Apotheke von Kpon Ma in Liberia

Bong Mine idealer Stützpunkt

„Wie jedes Jahr wohnen wir während der Projektreise immer in Bong Mine, einer Kleinstadt, die günstig etwa in der Mitte zwischen unseren Clinicen liegt. Doch dieses Mal wohnten wir nicht in einem der Häuser meiner Familie, sondern separierten die Organisation, indem wir zwei Zimmer günstig in einer Pension anmieteten. Wir trafen Vorbereitungen, dass im nächsten Jahr eine Haushälterin für die deutschen Mitreisenden Kochen, Waschen, Reinigen und Einkaufen kann. Die Gegebenheiten in dem Haus sind hervorragend.“

„Die momentan 17 fleißigen Leute, welche die Clinicen am Laufen halten, bekommen von Deutschland monatlich eine kleine Unkostenerstattung. Doch bei unserem jährlichen Besuch überraschen wir sie immer mit kleinen Geschenken, die dort im Busch sehr praktisch sind wie Mobiltelefone, Messer oder Kofferradios. Dieses Mal offerierte die Allgäuer Firma „Abiola“ für jeden unserer Mitarbeiter eine kleine Solaranlage, um kostenlos deren Privathäuser abends zu beleuchten.

Für die Yarbayah-Clinic erhielten wir ein besonders großes Solarpanel. Weil wir uns große Sorgen über den Transport der Batteriezellen machten, die doch als Gefahrengut gelten, hatten wir viele Monate vorher etliche Optionen von Containerkiste bis Schiffskarton durchgedacht. Dass die Akkus aber im Koffer, einfach von uns kostenlos mitgenommen, bei den Kontrollen in den Flughäfen gar nicht beachtet würden, hätten wir uns aber dann doch nicht so leicht vorgestellt.“

Liberia 2020: immer schwieriger, Freiwillige mit Fähigkeiten zu finden

„Nach mehr als 15 Jahren werden nicht nur die Gebäude älter. Moses hat als Erster angekündigt, dass er aus gesundheitlichen Gründen bald nicht mehr als Hausmeister in der Clinic arbeiten kann. Andere jüngere Helfer denken an ihre private Karriere, worin wir sie teilweise gern unterstützen, wenn sie wie Victoria oder Garmai eine Krankenschwestern-Ausbildung beginnen möchten. So wandert langsam das wenige qualifizierte Personal im Hinterland ab und es wird für uns immer schwieriger, Freiwillige mit Fähigkeiten zu finden.
Das ist mit einer der Hauptgründe, weshalb uns die Regierung alljährlich auf die Schultern klopft und dankt dafür, dass wir dort im Hinterland eine medizinische Grundversorgung aufrechterhalten. Das Gesundheitsministerium weiß sehr gut, dass ohne Ihre Spenden aus Deutschland diese Gegend keinerlei medizinische Versorgung hätte!“

Das Hinterland ist teils schwer erreichbar